Am Bach
(by Volker Friebel)




Stell dir vor, du gehst durch eine weite Wiese. Blumen blühen. Gräser stehen hoch in das Licht ...

Grillen zirpen, das ist wie ein Meer. Am Himmel singt eine Lerche ...

Du achtest auf deine Schritte. Das Gras fühlt sich weich an ...

Dann triffst du auf ein Bächlein, das rieselt einfach nur so durch die Wiese. Du beugst dich über das Wasser ...

Kühl ist es, klar. Du spürst die Kühle und Klarheit des Bächleins aufsteigen, fühlst sie in dir ...

Du gehst ein wenig am Bach entlang, entgegen der Strömung ...

Blumen und lange Gräser wachsen am Ufer des Bachs. Ab und zu stehen vielleicht auch Schilfrohre ...

Immer weiter gehst du und kommst an den Waldrand. Und weiter folgst du dem Bächlein, ein Stückchen hinein in einen lichten Buchenwald ...

Es ist ein wenig dunkler geworden, die Blätter schirmen das helle Licht ab. Und das Murmeln des Bächleins scheint tiefer zu sein ...

Weiter folgst du dem Bächlein. Du spürst deine Schritte auf schwerer Walderde, auf Moos und altem Laub vom vergangenen Jahr ...

Endlich kommst du an die Quelle des Bächleins. Ein Quellsee ist dort, zwei Schritte kaum breit. Von seinem Grund steigen Blasen auf. Sand hebt sich dort, und senkt sich wieder. Da strömt aus der Erde das Wasser hinein ...

Du gehst einmal um den Quellsee und setzt dich dann daneben auf Moos. Du schaust in das klare Wasser hinein ...

Du spürst seine Ruhe und Klarheit und Frische ...

Aus den Bäumen um dich hörst du Waldvögel pfeifen ...

Du bist nur da und ruhst dich aus, und schöpfst dir neue Kraft aus der Stille ...


Alle Rechte: Volker Friebel, Tübingen, Post@Volker-Friebel.de,
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